Kräuter die uns begegneten im März

Herzlich Willkommen auf der Kräuterübersicht. Ich hoffe, Du bist von der wilden Welt der Kräuter begeistert. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Wiederholen der Frühlings-Kräuter.

Überblick der Kräuter

Bärlauch

Wegen seiner knoblauchähnlichen Substanzen wirkt der Bärlauch entsprechend wie der Knoblauch. Er reinigt die Blutgefäße und wirkt dadurch gegen Arteriosklerose. Infolgedessen kann der Bärlauch gegen Schlaganfall und Herzinfarkt vorbeugen.

Auch gegen alltäglichere Folgen der Arteriosklerose kann der Bärlauch helfen, sei es Bluthochdruck, kalte Füße oder Hände, schlechte Hautheilung durch Mangeldurchblutung, Kopfschmerzneigung, Schwindel, manche Gedächtnisstörungen, Schmerzen beim Gehen oder Leistungsschwäche.

Außerdem wirkt der Bärlauch stärkend auf den Stoffwechsel und die Verdauung. Man kann ihn auch gegen Frühjahrsmüdigkeit anwenden.

Trotz der leichten Identifikation durch den typischen Geruch, der beim Reiben der Blätter entsteht, wird Bärlauch beim Sammeln immer wieder mit dem Maiglöckchen, den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen oder den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs verwechselt. Diese drei Pflanzen sind äußerst giftig und es kommt immer wieder zu teils tödlichen Vergiftungen.
Im Video zeige ich die Unterschiede.

Brennnessel

Die Brennnessel unterstützt unsere Gesundheit auf vielfältige Weise wie zum Beispiel: Förderung des Stoffwechsels, wasser- und harntreibend, verdauungsfördernd, blutbildend, entschlackend z. B. bei Schuppen, Rheuma, Gicht, Blasen- und Nierenleiden.

Heilwirkung bei Energiemangel und Müdigkeit: Die Brennnessel ist ein Stärkungsmittel und eignet sich daher für alle, die sich müde und ausgelaugt fühlen. Für diesen Zweck nimmt man die Brennnesselsamen ein. Sie steigern die Vitalität und die Potenz. Gründe für diese vitalisierende Wirkung gibt es viele. Zunächst ist da der Vital- und Mineralstoffreichtum der Samen. Dazu kommen die stark antioxidativen und auch leberschützende Fähigkeiten der Brennnesselsamen.

Die Brennnessel gehört zu den Männer-Heilpflanzen. So soll sie zum Beispiel bei Prostataleiden sehr wirkungsvoll sein, weil sie in der Wurzel Steroide enthält, die das Wachstum von Prostatazellen hemmen sollen. Bei Prostata-Vergrößerung erleichtert sie das Wasserlassen. Sie soll auch verhindern, das Testosteron in Östrogene umgewandelt werden.

Tipp: als Tee (jungen Blätter), Spinat, Pesto, Smoothies oder als Pflanzendünger


Gundermann

Äußerlich kann der Gundermann für schlecht heilende Wunden, vor allem bei Eiter (= altdeutsch Gund) verwendet werden. Dazu kann man das Pflanzenöl, Kompressen oder Salben verwenden.

Innerlich dient er der Anregung der Stoffwechsels und hilft bei langwierigen Krankheiten. Auch hier besteht der Bezug zum Eiter.

So hilft er bei chronischer Bronchitis, chronischem Schnupfen, Blasen- und Nierenkrankheiten. Hierfür eignet sich eine Tinktur.


Labkraut

Das Labkraut enthält Kieselerde, es regt die Niere an, weckt die Lebensgeister und dient zur Entschlackung. Gut bei bei Hautproblemen dank der Kieselerde. Es ist ein hervorragendes Kraut im Salat

Tipp: Kaltauszug: Blüten sammeln, mit kaltem Wasser bedecken und über Nacht stehen lassen. Herrliche Erfrischung im Sommer. Nach Belieben Minze und eine Scheibe Zitrone mit in den Kaltauszug nehmen.


Löwenzahn

Der Löwenzahn ist eine alte und gerne genutzte Pflanze in der Volksmedizin. Sie ist ein mildes Mittel zur Steigerung der Leber- und Gallenfunktion. Die ganze Pflanze einschließlich der Wurzel wirkt harntreibend und ist außerdem hilfreich bei Leberbeschwerden, Gicht und rheumatischen Erkrankungen.

Weiterhin gilt der Löwenzahn blutreinigend, unterstützend bei der Verdauung und dient als leichtes Abführmittel.

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet sind Schwäche und Müdigkeit. Dafür wird der Löwenzahn gerne als Frühjahrskur eingesetzt. Er hilft beim Entschlacken und Entgiften dank seiner wunderbaren Bitterstoffe und seinem hohen Eisengehalt.

Äußerlich wird sie bei Ekzemen und anderen Hauterkrankungen angewendet. Der milchige Saft kann gegen Warzen eingesetzt werden, sollte aber nicht in die Augen gelangen.

Im Frühjahr vor der Blüte kann die ganze Rosette geerntet werden und zum Salat beigemischt werden. Du wirst erstaunt sein, wie mild der Löwenzahn im Geschmack ist. Dazu nehmen ich die gewaschene Rosette und schneide diese in dünne Streifen ähnlich wie beim Endiviensalat. Ein Genuss für Gaumen und Gesundheit.


Nelkenwurz

Nelkenwurz

Echte Nelkenwurz war schon bei Hildegard v. Bingen und Pfarrer Künzel sehr beliebt, er nannte sie “Aller Welt Heil” und tatsächlich wurde sie gegen vielerlei Leiden eingesetzt. Ihren Namen hat sie vom Inhaltsstoff Eugenol, das für den Nelkengeruch zuständig ist. Mittlerweile ist die Nelkenwurz fast in Vergessenheit geraten, verdrängt durch die intensiveren Gewürznelken.

Heute wird Nelkenwurz in der Naturheilkunde zur Ausleitung von Giften und Schwermetallen genutzt. Auch Wolf-Dieter Storl weist darauf hin, dass diese Pflanze seit einigen Jahrzehnten vermehrt in Städten zu finden sei, weil wir mit so vielen Umweltgiften zu tun haben. Die Nelkenwurz kann uns dabei helfen, diese Gifte wieder aus dem Körper auszuleiten.

Sie wird zudem als stärkendes Herz- und Nervenmittel genommen. Bei Zahnschmerzen kann das Kauen eines trockenen Wurzelstücks Schmerzen lindern.


Scharbockskraut

Sein deutscher Name leitet sich von Scharbock = Skorbut ab. Das „Skorbut-Kraut“ enthält viel Vitamin C und wirkt so gegen Frühjahrmüdigkeit.

Wichtig: nicht mehr nach der Blüte sammeln, weil sich dann Giftstoffe bilden (Alkaloid-Gehalt steigt)

Scharbockskraut-Blätter können im Wildpflanzensalat in kleinen Mengen gegessen werden. Da sie viel Vitamin-C enthalten, helfen sie gegen Vitamin-C Mangelerscheinungen und Frühjahrsmüdigkeit.

Der Geschmack der Blätter ist würzig, scharf und etwas herb, was sie zu einer guten Würze im Wildkräutersalat macht. Man kann die kleingehackten Blätter auch auf Brot oder im Kräuterquark verwenden.


Schaumkraut, Behaart

Das Behaarte Schaumkraut schmeckt ähnlich wie Kresse, leicht scharf dank der enthaltenen Senfölglycoside. Daneben ist das Kraut noch reich an Bitterstoffe, Vitamin C und Mineralstoffe, wie Eisen und Kalzium.

Die Senföle wirken antibakteriell und anregend auf Leber, Galle und Nieren. Besonders lecker schmeckt das Schaumkraut im Salat oder einfach nur auf einem Butterbrot.

Die Schaumkraut-Rosetten gehören zu einen der ersten Pflanzen im zeitigen Frühjahr. Oft sieht man ihre zarten Blättchen auch wenn uns der Nachtfrost noch im Griff hat. Dank der reichhaltigen Inhaltsstoffe fördern sie unser Immunsystem, wenn sie regelmäßig auf den Tisch kommt.


Purpurrote Taubnessel

Die Taubnessel wird sehr gerne bei Frauenleiden, wie zu, Beispiel Mentruationsproblemen eingesetzt. Darüber hinaus kann der Taubnessel-Blütentee den Schlaf unterstützen.

Weiterhin kann die Taubnessel bei Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen, Husten und Herz und Kreislauf-Beschwerden unterstützen.

Der Geschmack der Taubnessel ist würzig und erinnert an Pilze. 

Blätter: Februar bis in den April hinein zeigen sich frische Blätter, die für Eintöpfe, Suppen und Aufläufe Verwendung finden. Die Blätter können auch wie Spinat verarbeitet werden.

Blüten: Eine leckere Zierde für Desserts, Salate oder Kräuterbutter sind die roten Blüten, die im Frühling bis in den Sommer zu finden sind. Die Samen kannst du von Ende Mai bis September sammeln und im Winter als Keimlinge in Salate beimischen.

Wurzeln: Im Herbst ist Erntezeit für die Wurzeln, die roh gegessen oder Salaten und Suppen hinzugefügt werden können.

Es gibt übrigens auch die gelbe Goldnessel und die Weiße Taubnessel, die alle sehr ähnlich in ihrer Wirkung sind. Es heißt, dass die Purpurrote Taubnessel für die Gesundheit am wirksamsten ist.


Vogelmiere im Frühling

Vogelmiere

Die Vogelmiere bietet sich in erster Linie als nahezu ganzjähriges Wildgemüse an, denn man kann aus dem frischen Kraut Salat, Kräuterquark und Suppe zubereiten. 

Dank ihrer Vitamine, Mineralien und der Saponine gibt sie neue Lebenskraft und hilft gegen vielerlei Mangelerscheinungen, z.B. Frühjahrsmüdigkeit.

Die Vogelmiere eignet sich prima als Salatgrundlage und übertrifft normale Kopfsalate mit dem Reichtum ihrer Inhaltsstoffe um ein Vielfaches. So hat sie neben vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen doppelt so viel Kalzium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie Kopfsalat. Dank ihres besonders milden Geschmacks wird sie gerne von Kindern gern essen.

Sie wirkt harntreibend und regt den Stoffwechsel an, sodass man sie auch bei Schlankheitskuren und gegen Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Rheuma und Gicht essen kann. Die Verdauung wird durch den Genuss der Vogelmiere ebenso angeregt. 


Rezepte

Bärlauch Würzpaste

50 g frischer Bärlauch, 50 g Olivenöl, 30 g Distelöl, 1/2 TL Salz

Zubereitung und Anwendung:

Gewaschenen Bärlauch abtrocknen, klein schneiden und mit allen anderen Zutaten im Mixer zerkleinern, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Paste hält sich mehrere Monate im Kühlschrank.

Die Paste eignet sich pur zum Würzen von Salatdressings, Gemüse, Fleischgerichte oder für die Kräuterbutter in der Grillzeit. Mit Nüssen und Parmesan kann man die Paste zu Pesto weiter verarbeiten. Das Pesto kann man so immer wieder frisch herstellen, da sich dieses nicht sehr lange hält.

Wiesenkonfekt mit Gundermann-Spitzen

Frische Blättchen vom Gundermann vollständig mit geschmolzener Zartbitter-Schokolade einstreichen und abkühlen lassen. Kann man als leckere Nascherei zwischendurch genießen oder als Verzierung auf verschiedensten Desserts.

Der Geschmack des Gundermanns ähnelt zusammen mit der Schokolade nach Minze.

✺ Brennnessel-Gemüse ✺

100 g frische Brennnessel-Spitzen, 1 kleine Zwiebel, 20 g Pflanzenöl, Salz, Muskat

Zubereitung und Anwendung:

Die Brennnesseln in ein Geschirrtuch geben und mit einer Nudelrolle andrücken, damit die Brennhaare zerbrechen. Dann die Brennnesseln etwas zerkleinern. Die Zwiebel klein schneiden und in dem Öl glasig andünsten. Brennnesseln dazu geben und kurz mitbraten. Mit Salz und Muskat abschmecken.

Tipp: Das Brennnessel-Gemüse kann man zur Hälfte mit Spinat ersetzen. Dann ist es etwas „milder“ im Geschmack.

Löwenzahn-Kaffee (Zichorienwurzelersatz)

Aus den Wurzeln des Löwenzahns kann ein Kräuterkaffee hergestellt werden. Dazu werden die Wurzelstücke klein gewürfelt und getrocknet. In einer Pfanne oder auf dem Backblech werden sie vorsichtig unter Umrühren geröstet und anschließend in einer Kaffeemühle fein gemahlen. Nimm auf eine Tasse Wasser 1 TL dieses Pulver und koche es kurz auf. Nur kurz ziehen lassen. Am besten schmeckt der Kaffee mit Milch, Zimt und Honig.

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Hinweis

Sämtliche Beschreibungen/Anleitungen und Hinweise zum Gebrauch, Verarbeitung, Wirkung und sonstigen Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzen(teilen) bzw. Kräutern oder deren Präparaten (z.B. Drogen, Tinkturen, Cremes, Salben, etc.) dienen lediglich Informationszwecken. Bei gesundheitlichen Beschwerden und/oder dem in Erwägung ziehen einer Selbstmedikation, unbedingt vorher einen fachkundigen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen und entsprechend untersuchen und beraten lassen!


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